Fördern statt Unterfordern!

Internationaler Tag für MmB (und auch für Menschen, denen morgen ein Behinderungsgrad bestätigt würde)

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Mit dieser Überschrift möchten wir Sie nicht erschrecken! Ganz im Gegenteil – wir möchten Sie ermuntern, Ihre eigene Einstellung zum Thema Behinderung zu hinterfragen.

Menschen mit Behinderung sind – wie z.B. auch Frauen und Kinder – eine Gruppe von Menschen, deren Rechte von Gesetzen beschützt werden um z.B auch in wichtigen Schlüsselsituationen wie bei der Teilnahme im öffentlichen Nahverkehr oder bei Bewerbungen nicht benachteiligt zu sein.

Behindertenvertretungen stellen allgemein fest, das der Begriff behindert sein oft mit einem Gefühl des Anders-Seins oder des Etikettiert-Werdens und somit auch mit Scham belegt sein muss. Insbesondere Männer gehen seltener bis gar nicht zu Versammlungen von Selbsthilfegruppen.

Ich – als Gehörloser – glaube, dass auch eine Portion Gekränkt-sein über diese Titulierung mit eine Rolle spielt, wenn Menschen auf die Beantragung des Behindertenausweises verzichten. Und persönlich kann ich Ihnen ganz im Gegenteil versichern, dass die von Nichtbehinderten gesehenen „Vorteile“ die eigenen Nachteile bei weitem nicht aufwiegen.

Diese negative Selbstbewertung führt zur geringeren Inanspruchnahme der Hilfsmittel und Kompensationsleistungen (Steuerfreibeträge). Auch Angebote zur eigenen Weiterentwicklung werden nicht genutzt. Zum Beispiel testen viel zu wenig schwerhörige oder gehörlose Menschen Systeme mit Sprache-zu-Text-Übersetzungen, sei es auf dem Handy, im Tablet oder am PC.

Ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass es uns Menschen gelingt aus allem das Beste zu machen, miteinander gut umzugehen und nicht auf die „Bezeichnungen“ zu schauen! Denn wäre das der Fall wären Begriffe wie behindert sein und Inklusion absolut überflüssig! Beides sind leider Begriffe, die erst mit dem Zeitalter der Aufklärung entstanden und notwendig geworden sind.

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